Author: Alexander Rodosek
Zuletzt geändert durch Redaktion am: 9. Juni 2023
Kredite für Studierende ohne Einkommen können eine heikle Sache sein. Gerade auf dem Sektor der privaten Kredite gibt es jede Menge schwarze Schafe und Stolperfallen. Generell kommen, wenn es um das Thema „Kredit für Studenten“ geht, im Prinzip nur zwei Optionen infrage, der Studienkredit und der Bildungskredit. Der gängigste ist sicherlich der KfW-Bildungskredit.
Wir wollen Dir zeigen, was es mit dem Kredit fürs Studium auf sich hat und wo Du einen Bildungskredit beantragen kannst.
Bildungskredit vs. Studienkredit: Was ist der Unterschied?
Was aber ist ein Bildungskredit und worin besteht der Unterschied zum Studienkredit?
Ein Bildungskredit dient dazu, eine Ausbildung oder ein Studium zu finanzieren, insbesondere in den letzten Studien- oder Lehrjahren. Er bietet günstige Konditionen und muss – meist inklusive einer Karenzphase – erst nach Beendigung der Ausbildung zurückbezahlt werden.
Ein Bildungskredit wird zudem staatlich gefördert, was seine Konditionen noch einmal besser macht. Zumeist wird er von der KfW Bank ausgegeben.
Unter einem Studienkredit versteht man hingegen alle Arten von Ratenkrediten, die entweder von Banken oder auch privaten Anbietern ausgegeben werden, um ein Studium zu finanzieren.
Wer einen Studienkredit abschließt, sollte demnach sehr genau das Kleingedruckte lesen und sich einen guten Überblick darüber verschaffen, wie die jeweiligen Konditionen sind.
Welche Vorteile hat ein Bildungskredit?
Die Vorteile des Bildungskredits liegen auf der Hand: Du weißt, worauf Du Dich einlässt und kannst Dein Studium verlässlich damit planen.
Hier einmal die entscheidenden Pros in der Übersicht:
- Seriöser Anbieter: Bildungskredite werden in der Regel von der KfW Bank, in jedem Fall aber von einem seriösen Anbieter ausgegeben.
- Staatliche Förderung: Bildungskredite sind staatlich gefördert und damit die denkbar günstigste Kreditoption für Dich.
- Günstige Konditionen: Der Bildungskredit bietet sehr niedrige Zinsen.
- Rückzahlung: Die Rückzahlung erfolgt sicher erst nach Abschluss der Ausbildung, meist sogar erst nach einer bestimmten Karenzphase.
- Sichere Laufzeit: Beim Bildungskredit hast Du eine feste Laufzeit über ein festes Kreditvolumen. Du kommst daher nicht in die Gefahr, Dir zu viel Kreditbelastung zuzumuten.
- Monatliche Auszahlung: Du bekommst den Bildungskredit häppchenweise jeden Monat – das begleitet Dich durchs Studium und Du musst nicht auf einmal mit einer riesigen Summe haushalten.
Wer bekommt einen Bildungskredit?
Im Prinzip kann jeder einen Bildungskredit beantragen, der sich in den letzten Jahren seines Studiums oder seiner Ausbildung befindet. Rechtlichen Anspruch auf eine Zusage gibt es dabei jedoch nicht.
Der Antragsteller muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen, damit der Kredit bewilligt wird.
Du musst dabei:
- volljährig sein
- einen berufsqualifizierenden Abschluss haben oder den Nachweis erbringen, einen ebensolchen anzustreben
- Deine Zwischenprüfung im Studium bestanden haben – der Kredit dient hier zur Fortsetzung des Studiums
- oder aber einen Abschluss in einem grundständigen Studiengang, z.B. einem Bachelor, erreicht haben – der Kredit dient hier zur Finanzierung des postgradualen Studiengangs, z.B. einem Master
Für wen eignet sich ein Bildungskredit?
Ein Bildungskredit eignet sich demnach für jeden, der sich in den oberen Semestern eines Studiums oder in den Endzügen einer Ausbildung befindet oder der nach einem Studiengang noch ein postgraduales Studium draufsetzen möchte.
Der Bildungskredit hilft Dir dabei, damit Du Dich in der besonders wichtigen Phase Deiner Ausbildung bestmöglich darauf konzentrieren kannst, ohne schauen zu müssen, mit welchen Jobs Du über die Runden kommst.
In der Phase geht es schließlich ums Vorbereiten von Prüfungen oder um eine anspruchsvolle postgraduale Weiterbildung. Du solltest hierauf Deinen Fokus richten und Dir keine Sorgen machen müssen, aus finanziellen Gründen abbrechen zu müssen. Denn dafür bist Du schon zu weit gekommen.
Und: Nicht jeder erhält BAföG. Solltest Du für BAföG die Voraussetzungen nicht erfüllen, ist der Bildungskredit eine gute und wichtige Option.
Wie beantrage ich den Bildungskredit?
Den Bildungskredit kannst Du beim Bundesverwaltungsamt beantragen. Du kannst den Bildungskredit dabei direkt beim BVA in Köln oder im Internet unter www.bildungskredit.de beantragen.
Online findest Du nochmals alle geltenden Fördervoraussetzungen und die genauen Infos darüber, welche Unterlagen Du zum Beantragen benötigst.
Falls Du alle Voraussetzungen erfüllst und Antrag mitsamt Unterlagen vollständig einreichst, bekommst Du einen Bewilligungsbescheid. Mit dem kannst Du anschließend den Bildungskredit mit der KfW Bank abschließen.
Den Vertrag dazu bekommst Du direkt mit dem Bewilligungsbescheid mitgeschickt. Du hast nun einen Monat Zeit, um den Vertrag zu unterschreiben und zurückzuschicken.
Wie viel Bildungskredit bekommt man?
Der Bildungskredit wird monatlich ausbezahlt, jeweils im Voraus. Die Raten können dabei, je nachdem was Du benötigst variieren und beispielsweise 100, 200 oder 300 Euro betragen.
Innerhalb eines Ausbildungsabschnittes kannst Du bis maximal 7200 Euro in bis zu 24 Monatsraten beantragen.
Wann muss man den Bildungskredit zurückzahlen?
Den KfW Bildungskredit brauchst Du nicht sofort zurückzahlen. Er wird nach einer Frist von vier Jahren in monatlichen Raten von 120 Euro an die KfW zurückbezahlt.
Fazit
Der Bildungskredit ist eine wichtige Säule zur finanziellen Sicherung von Studium oder Ausbildung. Und genau als solche ist er auch da – übernimm Dich nicht mit Jobs oder gehe auf fragwürdige Kreditbedingungen privater Anbieter ein.
Mit dem Bildungskredit sicherst Du nicht nur Dein Studium, sondern auch die Zeit danach, in der Du mit überschaubaren, fairen Rückzahlungs-Raten kalkulieren kannst.
FAQ
Was passiert, wenn man den Bildungskredit nicht zurückzahlen kann?
Die Rückzahlung des Bildungskredits kann bei der KfW gestundet werden. Kannst Du auch dann noch nicht zahlen, nimmt die KfW die Bundesgarantie in Anspruch.
Wie lange dauert es bis zur Auszahlung eines Bildungskredits?
Zwischen Bewilligung des Kredits und der ersten Auszahlung vergehen in der Regel nur wenige Werktage. Voraussetzung ist natürlich, dass Du den Vertrag entsprechend unterschrieben zurückschickst. Ab dann benötigt das BVA nur wenige Arbeitstage für den Bildungskredit bzw. bis es zur ersten Auszahlung kommt.
Welche Alternativen zum Bildungskredit gibt es?
Als Alternativen zum Bildungskredit können wir Dir guten Gewissens BAföG, die diversen Stipendien, die es gibt, sowie Bildungsfonds benennen. Reguläre Kredite für Studierende, die es bei Banken oder privaten Anbietern gibt, empfehlen wir nicht. Die Konditionen sind meist schlichtweg schlecht oder gar riskant.
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