Umzug als Student  » Darauf kommt es an (inkl. Checkliste)

Author: Alexander Rodosek
Zuletzt geändert durch Redaktion am: 2. Februar 2023



Wer sich an einer Uni immatrikuliert, für den lässt sich ein Umzug oft nicht vermeiden. Meist liegen der Wohnort der Eltern und die Uni weit auseinander.

Und auch mitten im Studium lässt sich der Umzug für Studenten oft nicht vermeiden – eine neue WG oder die Aussicht aufs lang ersehnte Zimmer im Studentenwohnheim – nicht wenige Studierende ziehen während ihrer Uni-Laufbahn mehrfach um.

Dabei sind insbesondere die Kosten für die erste Wohnung eine ganz schöne Challenge. Die meisten brauchen erst mal einen kompletten Hausstand,

  • angefangen von Möbeln
  • bis hin zu Geschirr
  • und Töpfen.

So günstig wie möglich umziehen, ist da für die meisten Studenten ein Muss. Wir haben einige Tipps für Dich.

Günstig umziehen als Student: Tipps

Die Studentenwohnung einrichten und einen Transporter für den Umzug mieten ist für die meisten Studenten viel teurer als das, was ihr Budget hergibt. Das Studium an sich kommt teuer genug und es gilt, jeden Penny für Lebensunterhalt und Studienmaterialien zu sparen.

Hier ein paar Hacks, wie Du möglichst viel Geld sparen kannst.

Gebrauchte Möbel kaufen:

Bei diversen Portalen im Internet, auf Flohmärkten oder Möbelbörsen lassen sich gebrauchte Möbel erstehen, teils für recht wenig Geld, aber in einem sehr guten Zustand.

Besonders auf Kleinanzeigenportalen im Internet kann man so häufig wirklich viel sparen. Sieh Dich dort einfach mal um. Von Vorteil ist dabei natürlich, wenn Du konkret weißt, was Du brauchst und ganz gezielt danach suchen kannst.

Umzugshelfer statt Profis:

Anstatt dem teuren Umzugsservice mit Profis lassen sich Umzugshelfer auch im Freundes- und Familienkreis finden. Du kannst hier wirklich einen Haufen Geld sparen, wenn Du Dich in Deinem privaten Umfeld einfach mal umhörst.

In der Regel finden sich sehr schnell hilfsbereite Personen, die obendrein auch noch handwerklich geschickt sind, Utensilien wie Akkuschrauber oder Bohrer besitzen oder vielleicht sogar ein größeres Fahrzeug haben, das für den Umzug dienen kann.

Kartons mieten:

Anstatt teure Umzugskartons zu kaufen, kannst Du die Dinger auch mieten. Bei diversen Baumärkten oder auch im Internet findest Du ein entsprechendes Miet-Angebot.

Weil Du die Kartons nach dem Umzug wieder zurück gibst, solltest Du sie natürlich entsprechend etwas pfleglich behandeln…

Wohnung, Wohnheim oder WG? Was ist am besten?

Bevor es überhaupt zum Umzug kommt, müssen sich Studenten die wichtige Frage stellen, wo sie überhaupt wohnen möchten. Soll eine eigene Wohnung finanziert werden, ein Platz in einem Studentenwohnheim oder vielleicht doch die WG? Wofür die Entscheidung fällt, ist sicherlich in erster Linie eine Budget-Frage.

Wer sich wo am wohlsten fühlt, hängt aber auch mit Deinem individuellen Typ und Deinen Präferenzen zusammen. Wir zeigen Dir, welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Wohnformen haben.

Wohnung

Vorteile:

  • Du bewohnst Deine eigenen vier Wände und kannst dort im Prinzip tun und lassen, was Du möchtest – niemand redet Dir rein.
  • Du gestaltest Deine Lernzeit selbst und hast jederzeit die Ruhe, die Du brauchst, um etwas für die Uni zu tun.
  • Du kannst Deine Lern-, Ruhe- und Schlafenszeit genauso planen und gestalten, wie sie für Dich und Dein Studium Sinn ergeben.
  • Du hast jederzeit einen Rückzugsort – es gibt keinen Streit bezüglich Putzplan oder Einkäufe.

Nachteile:

  • Du bist in Deiner eigenen Wohnung ganz alleine. Gerade anfangs und wenn Du aus einer größeren Familie wegziehst, kann sich das ganz schön einsam und komisch anfühlen.
  • Es gibt in den eigenen vier Wänden niemanden, der Dir mal gut zuspricht oder Dich anstupst, wenn Du gerade ein Lern-Tief hast und Dich selbst nicht motiviert bekommst.
  • Du musst in der eigenen Wohnung sehr viel Verantwortung übernehmen – denn ab sofort musst Du Dich ganz alleine um Einkäufe, um Haushalt oder um kleinere Reparaturen kümmern – das erfordert Disziplin.
  • Eine eigene Wohnung ist zudem die teuerste Wohnvariante. Du brauchst ein entsprechend hohes Budget für Miete und Nebenkosten.

Wohnheim

Vorteile:

  • Ein Studentenwohnheim ist meist die günstigste Variante, um in der Uni-Stadt zu wohnen. Außer einer geringen Zimmermiete entstehen Dir keine weiteren Wohnnebenkosten.
  • Du bist in einem Studentenwohnheim nicht alleine, sondern hast automatisch Anschluss zu anderen Studierenden – ihr könnt euch gegenseitig beim Lernen unterstützen oder einfach etwas zusammen unternehmen. Wenn Du in einer Stadt fremd bist, ist das ein großer Vorteil.
  • Studentenwohnheime sind eng mit den Studentenwerken verknüpft. Du bist also automatisch in einer Struktur, die Dir gerade anfangs sehr hilfreich sein kann, was Dein Studentenleben, benötigte Unterlagen oder das Procedere an der Uni betrifft.
  • Studentenwohnheime befinden sich meist ganz in der Nähe der Uni – Du hast also einen geringen Anfahrtsweg.

Nachteile:

  • Studentenwohnheime sind sehr begehrt und meist gibt es viel zu wenige Zimmer für viel zu viele Bewerber. Du musst Dich daher sehr früh um einen Platz bewerben und hast dann unter Umständen lange Wartelisten.
  • In den meisten Studentenwohnheimen teilt man die Küche oder auch das Bad mit anderen Studierenden – das ist nicht jedermanns Sache. Es kann zu Wartezeiten, zu Chaos oder Streit kommen.
  • Da in den Wohnheimen sehr viele Studierende zuhause sind und dort auch mal gefeiert wird, kann es unter Umständen laut sein. Wenn Du gerade in einer wichtigen Klausurvorbereitung steckst, kann das unter Umständen stören oder nerven.
  • Die Zimmer in den Wohnheimen sind meist klein und bereits möbliert. Es gibt daher weniger Raum für Dich und Deine persönlichen Einrichtungsgegenstände. Wenn Du dort mal ein ganzes Wochenende verbringst, kann Dir schnell auch mal die Decke auf den Kopf fallen.

WG

Vorteile:

  • In einer WG werden Miete und Nebenkosten unter allen Bewohnern aufgeteilt – das spart erheblich Geld.
  • Lästige Alltagsaufgaben wie Putzen oder Einkaufen werden ebenfalls unter allen Bewohnern geteilt – und geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid.
  • Du bist in einer WG unter Leuten und hast sofort Anschluss in der neuen Uni-Stadt. Gerade als erster Umzug von der Familie weg kann das schön sein – Du hast eine Art “Ersatz-Familie”, die Dich auffangen kann und fühlst Dich nicht so alleine.
  • In einer WG gibt es immer Leute mit unterschiedlichen Talenten – der eine kann gut Dinge reparieren, der andere ist besonders organisiert – ihr könnt euch dabei wunderbar ergänzen.

Nachteile:

  • In einer WG bist Du nie wirklich alleine – es kann chaotisch sein, unordentlich und laut. In Phasen, in denen Du Deine Ruhe willst oder konzentriert lernen sollst, kann das ein Nachteil sein.
  • Nicht immer versteht man sich mit den WG-Bewohnern gut: Es kann auch mal Streit oder Meinungsverschiedenheiten geben.
  • In der Regel ist die Fluktuation in WGs hoch – irgendjemand zieht immer ein oder aus oder ins begehrte größere Zimmer um.
  • Du badest das mit aus, was einer von euch anstellt: Hält sich einer von euch in der WG nicht an die Hausordnung, dann müsst ihr als Kollektiv geradestehen.

Das muss mit: Die Checkliste für den Umzug als Student

Was braucht man schon groß als Student? Auch wenn Du gefühlt nicht viel brauchst, ist die Liste an den Dingen, an die Du bei Deinem Umzug als Student unbedingt denken musst, meist doch länger als gedacht. Weil Du gerade bei Deinem allerersten Umzug von zuhause weg, schnell den Überblick verlieren kannst, haben wir eine kleine Checkliste zum Umzug in die WG oder ins Studentenwohnheim für Dich vorbereitet.

Hier die Packliste für den Umzug zum Studium:

Ein bis drei Monate vor dem Umzug:

  • Krempel aussortieren und einen Überblick darüber verschaffen, was genau beim Umzug mit soll und was man vielleicht ausmisten kann
  • Nicht Benötigtes weggeben: beim Recyclinghof, beim Flohmarkt oder im Internet weiterverkaufen oder verschenken
  • Was genau fehlt? Geschirr, vielleicht ein Topf oder eine Lampe? Dann ist jetzt der Zeitpunkt, um das (gebraucht) zu besorgen
  • Muss das alte Zimmer oder eine alte Wohnung renoviert werden? Dann am besten jetzt schon einplanen
  • Umzugshelfer anfragen, Umzugskartons besorgen
  •  Räume ausmessen – checke unbedingt rechtzeitig, ob Dein Schrank oder Bett überhaupt in die neue Wohnung passen

Ein bis zwei Wochen vor dem Umzug:

  • Umzugskartons packen
  • Genauen Einzugstermin vereinbaren: und wenn nötig auch Termine für Wohnungsübergabeprotokoll und Zählerablesen
  • Nachbarn informieren, dass ein Umzug ansteht
  • Dich um eine Sonderparkgenehmigung kümmern, falls die neue Wohnung in der Innenstadt bzw. Fußgängerzone liegt
  • Termine bei den Behörden vereinbaren: Einwohnermeldeamt, Kfz-Zulassungsstelle.
  • Nachsendeauftrag bei der Post stellen
  • Werkzeugkiste und nötige Utensilien für den Umzug sammeln: Müllsäcke, Packpapier, Abdeckungsmaterial, Klebeband und Spannbänder. Wenn etwas davon fehlt, kannst Du es jetzt noch rechtzeitig besorgen

Bürokratie nach dem Umzug

Mit einem Umzug fällt auch einiges an Bürokratie an. Wir wollen Dir auch darüber einen Überblick verschaffen, damit Du am Ende nichts übersiehst, was wichtig ist.

Abwicklung der alten Wohnung

Wenn Du aus dem Zuhause Deiner Eltern ausziehst, ist alles halb so kompliziert. Ziehst Du aber aus einer WG oder eigenen Wohnung in eine neue, dann gibt es einiges zu tun: Es muss eine Übergabe stattfinden, während der ein Übergabeprotokoll erstellt und die Zählerstände für Strom und Wasser abgelesen werden – das machst Du alles gemeinsam mit dem Vermieter.

Möglicherweise musst Du renovieren – Wände streichen und kleinere Reparaturen vornehmen.

Du musst Internet, Telefon und Kabelanschluss ab- oder auf die neue Adresse ummelden. Plane hierfür unbedingt einige Wochen Zeit ein, denn die Anbieter benötigen häufig vier bis sechs Wochen für die Abwicklung.

Bedenke beim Umzug selbst, dass Du die alte Wohnung besenrein hinterlassen musst. Alles, was an Müll anfällt, muss also von Dir entsorgt werden.

An- und Ummeldung beim Amt

Auch für Studenten besteht eine Meldepflicht. Wenn Du als Student umziehst, musst Du Dich ummelden und eben auch Deine Adresse ändern. Das gilt sowohl fürs Einwohnermeldeamt, wo Du offiziell Deinen Wohnsitz ummeldest, als auch fürs BAföG-Amt! Wenn Du ein eigenes Auto hast, musst Du auch das entsprechend bei der Zulassungsbehörde ummelden.

Vergiss dabei nicht, dass Du auch Deiner Uni die neue Anschrift mitteilen musst. Und falls Du Rundfunkgebühren bezahlst, muss die neue Adresse auch der GEZ gemeldet werden. Eventuell kannst Du auch eine GEZ Befreiung beantragen oder umtragen.

Verträge kündigen/ummelden

Internet, Telefon, Versicherungen, Krankenversicherung und Kabelanschluss: Prüfe rechtzeitig vor Deinem Umzug – am besten vier bis sechs Wochen zuvor – alle Deine bestehenden Verträge.

Welche davon meldest Du um, welche davon musst Du kündigen – etwa, weil es in der neuen WG bereits Internet oder bestimmte Versicherungen gibt, die Du sonst doppelt hättest? Beachte hier, dass Du Kündigungsfristen einhalten musst und auch eine Ummeldung nicht von heute auf morgen klappt. Die meisten Anbieter von Telefon, Kabel und Internet benötigen hierfür einige Wochen Vorlauf.

Erst und Zweitwohnsitz während des Studiums: Sinnvoll, oder nicht?

Nicht unbegründet fragen sich viele Studenten, wie das mit ihrem neuen Wohnsitz in der Uni-Stadt überhaupt ist. Denn ziehst Du zum Studieren in eine andere Stadt, behältst aber gleichzeitig Dein Zimmer im Haus Deiner Eltern, dann hast Du während dem Studium theoretisch einen Erst- und Zweitwohnsitz.

Theoretisch bist Du verpflichtet, dort Deinen Erstwohnsitz zu melden, wo Dein Lebensmittelpunkt ist. Allerdings ist das im Uni-Leben etwas variabel auszulegen – am einen Ort bist Du ja zum Studieren, zu Deinen Eltern fährst Du immer dann, wenn es die Uni erlaubt. Lebensmittelpunkt lässt sich hier also so oder so auslegen.

Achte hier ein bisschen darauf, welche Nachteile Dir in welchem Konstrukt entstehen könnten. Es gibt eine sogenannte Zweitwohnsitzsteuer. In der Regel bist Du als Student davon nicht betroffen, aber manche Städte und Gemeinden erheben sie dennoch.

In dem Fall hast Du weniger Nachteile, wenn Du Deine Wohnung als Student als Hauptwohnsitz meldest.

Entfällt die Zweitwohnsitzsteuer in Deinem Fall, ist es sinnvoller, den Zweitwohnsitz am Uni-Ort zu melden und die Wohnadresse Deiner Eltern als Erstwohnsitz zu lassen. Denn dann kannst Du einige bürokratische Vorteile genießen, die Dir Kosten sparen – einen gemeinsamen Versicherungsschutz in puncto privater Haftpflichtversicherung und Krankenkasse zusammen mit Deinen Eltern beispielsweise. Auch kannst Du bei der Kfz-Versicherung mit einem Elternteil mitversichert bleiben.

Und solltest Du Deine Studentenbude mal wechseln, musst Du außer dem Zweitwohnsitz behördlich nichts ummelden – denn Versicherungen und Co. laufen ja weiterhin über den Erstwohnsitz.

FAQ

Wann sollte man fürs Studium umziehen?

Fürs Studium umziehen lohnt sich immer dann, wenn Du weiter als eine Stunde Fahrtzeit von der Uni entfernt wohnst oder die Verkehrsanbindung schlecht ist. Denn dann wird es sowohl finanziell als auch zeitlich und organisatorisch unrentabel, wenn Du die Fahrt wegen jeder Vorlesung auf Dich nehmen musst – und Du möglicherweise nicht immer eine passende Fahrtmöglichkeit hast.

Wie viele Studenten wohnen noch zu Hause?

Sozialerhebungen des Deutschen Studentenwerks haben ergeben, dass knapp 23 % der Studenten zu Hause wohnen. Hauptgrund dafür ist Geld – es fehlt in den Universitätsstädten schlichtweg an bezahlbarem Wohnraum.

Wie weit sollte man von der Uni weg wohnen?

Je näher Du an der Uni wohnst, desto vorteilhafter für Dich. Wohnst Du zu weit entfernt, kann Dein Studium darunter leiden – siehe erster Punkt.

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